Familienfest der Zunft Witikon

Samstag, 24. Juni 2023 im Tennisclub im Hau Zürich-Witikon

Bei Kaiserwetter – wir sagen wohl eher Zouftmeisterwetter – und perfekten äusseren Bedingungen konnte unser zöiftiges Familienfest im Tennisclub im Hau in Witikon um 15 Uhr beginnen. Die doch zahlreichen Gäste, angelockt durch das attraktive Programm sowie die kulinarischen Köstlichkeiten, fanden sich in sportlichem Tenue gutgelaunt zusammen. Ein Quartierfest-OK wäre ob der Vielfalt, der perfekten Vorbereitung und den wirklich engagierten Helferinnen und Helfer vermutlich neidisch geworden.

Das Gewusel von Kindern, Zöiftern und Damen unterbrechend, ergreift Stubenmeister (der schönste von Zürich) Nicolas Fürer das Wort. Der Apéro des heutigen Tages wurde gespendet von Alt-Zouftmeister Fredi Löhrer und dieser wird mit einem grossen Applaus verdankt. Dank gilt auch den zahlreichen Mit-Organisatorinnen und Helferinnen; so Asuka und Dominique, für das Kinderprogramm verantwortlich, Stephi Ehrensberger für das Wein-Tasting, den
Quartierführern Heinz Weyermann und Rolf Münger, dem Team Postkutsche mit Christoph Corrodi und erneut Heinz Weyermann und Peter Rose, welcher für die aufwändige Signalisation zuständig ist.

Im lebendigen Kinderprogramm mit Tennis-Schnupperkurs, Steine bemalen und Origami falten, Glitzertattoos für Jung und Alt, Spielecke, Mandalas ausmalen, Wikingerschach, Fussball, Töggelikasten und Flipperkasten findet jedes Kind oder Junggebliebene eine passende Beschäftigung. Weiterhin standen die Quartierrundgänge unter kundiger Leitung zur Auswahl. Diese führten nicht bloss in reizvolle Witiker-Quartierecken sondern entführten lebendig in die Geschichte einer spannenden Epoche, welche sich teilweise in den Kostümen der hochwohllöblichen Zunft Witikon wiederfindet.

Mit den Kutschenfahrten der historischen Postkutsche, welche den Kurs Maur nach Zürich von 1873 bis 1925 bediente, konnte ein wahrlich seltener, klimagerechter und entschleunigter Leckerbissen geboten werden. Die damaligen Fahrten über Witikon dauerten knapp 90 Minuten und mit 1.65 Franken waren sie für die Zeit auch ausserordentlich teuer. Unsere Rundfahrten während dem Familienfest waren gratis, dauerten deutlich weniger lang und die in der Kutsche noch gefundenen Elefantenguetzli durften behalten werden. Diese wurden, gegen Verzicht auf Einsenden der Zahnarztrechnung,
sogar noch verzehrt.

Das von Stephi Ehrensberger, eine ausgebildete Sommelière, vielfältig organisierte Weintasting führte von Zürcher Pinot Noir, über Elsässer Crémant Chardonnay, Sauvignon Blanc aus Zürich und dem Napa Valley, Zürcher Chardonnay, Chablis aus dem Burgund hin zu Rosé aus Zürich, aus der Provence und vom Gardasee, sowie dann vollmundigem Burgunder. Professionell ausgewählt, kompetent präsentiert und in der Vielfalt auf höchstem Niveau konnten sich die Degustierenden über die hohe Winzerqualität erfreuen und die kredenzten Weine geniessen.

Mit Abschluss des Kinderprogramms um 18 Uhr begann der nun zweite, auch von Alt Zouftmeister Fredi Löhrer spendierte, Apéro und es fanden sich weitere Gäste ein. In den launigen Begrüssungsworten bedankte sich Zouftmeister Dr. Beat Ehrensberger bei allen Gästen, den Organisatoren – besonders auch Stubenmeister Nicolas Fürer – sowie namentlich nochmals Asuka und Dominique, seiner Gattin Stephi (welche auch noch Käse-Sommelière sei), dem für die kulinarischen Köstlichkeiten verantwortlichen Koch Wolfi mit seinem Team, Alt Zouftmeister Fredi Löhrer, Heinz Weyermann und Christoph Corrodi sowie Rolf Münger und Peter Rose. Seine eigene Geschichte vom ehemals obligatorischen Quartierrundgang mit durchtretenen Ledersohlen, verschwitztem Hemd und epischer Rundgangs-Länge, liess einen Schmunzeln. Das feine Grilladen Buffet mit Salat und Broten wurde sodann eröffnet.

Begleitet von Musik, mehrfach eingespielt auch der Sächsilüüte-Marsch, fanden an den Tischen über Generationen hinweg anregende Gespräche, interessante Begegnungen und zahlreiche Lacher mit Anekdoten statt. Der gelungene Abend bei allerbesten Bedingungen verflog in Windeseile und nach Dessert und Kaffee begab sich die tanzende Truppe auf die Bühne, um bei modernen und klassischen Disco- und Tanzliedern die Beine zu schwingen. Der grosszügig ausgeschenkte Negroni liess die allfällig etwas eingerosteten Glieder wieder geschmeidig werden und so schloss sich mit zunehmender Nachtdunkelheit der sehr gelungene und auch geschätzte Familienanlass in Witikon, im Tennisclub im Hau. Zahlreich die Wortmeldungen, welche eine Wiederholung eines solchen Anlasses in unserem zöiftigen Quartier sehr begrüssen würden.

Bruno Sauter

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